Ich war ja selbst nicht am See – auch wenn ich aktuell immer wieder VW (Passat) und Audi (hmm – sagen wir ein etwas spezieller Q5) fahr. Aber ich habe mit vielen Rückreisende vom GTI-Treffen auf der Tauernautobahn gemeinsam gestaut. Und mir dabei so meine Gedanken gemacht …
- Ferdinand Piech ist nicht nur ein exzellenter Stratege, er ist auch ein Marketeer to the heart: Hat er doch den Konzern auf eines der größten Kundenevents aufmerksam gemacht, das eingefleischte Markenfans aus dem weiten Umkreis anzieht. Schön, dass es solche Menschen auch an der Spitze von Konzernen gibt; und ein weiteres Beispiel dafür, dass Führen Vorbild sein heißt.
- Was passiert am See? Der VW-Konzern setzt Impulse, stellt Neuheiten vor, bedient auch die Klientel hervorragend (A1 in österreichischen Polizeifarben mit der Aufschrift „Pickerljäger“). Und sorgt dafür, dass mit dem etwas beruhigenden Einfluss die Konotation des Meetings nicht mehr nur mit dem Wort Exzess, sondern viel positiver erfolgt.
- Es gilt die alte Wahrheit: Jede Marke hat Fans, die geprügelsten (Opel) wie auch auf Anhieb völlig unemotionale Produkte (WC-Reiniger). Da hat VW einfach eine tolle Ausgangsbasis: Der GTI war von Anfang an als kecker Aufreger konzipiert, hat daher immer schon geholfen die Marke aufzuladen und ein bischen pfiffiger zu machen.
- Was erkennbar ist: Das GTI – Treffen ist ein Zusammenkommen der Markentreuen, der Produktverliebten. Die Fahrzeuge sind hier auch ein Statement – gut erkennbar vor allem bei Führerschein-Neulingen und ganz offensichtlich nicht so gut betuchter Klientel. Der gebrauchte GTI in gutem Zustand, der liebevoll gepflegte alte Polo mit tollen Felgen: Hier investieren Menschen in Dinge, die ihnen wertvoll sind.
- VW hat etwas erkannt, was in vielen Marketing Abteilungen noch übersehen wird: Beziehungspflege zu den Kunden ist ein andauernder Prozess; Gebraucht-GTI – Käufer von heute bleiben wohl in der Markenfamilie, auch wenn das Einkommen steigen sollte.
PS: Ein Verweis auf den gelungenen Artikel von Thomas Grumböck aus den OÖN darf an dieser Stelle nicht fehlen – er hat’s verstanden.
