Am Weg auf die Seemauer (ja, es war steil!) hat mich mein Bergkamerad J. gefragt, wie ich denn zu Politik im Unternehmen stehe – im Grunde ging es ihm darum, das Verhalten seines Vorgesetzten zu reflektieren.
Die Antwort fiel mir gar nicht so leicht – wo beginnt Politik eigentlich?
Klar ist, dass es im Unternehmen in irgendeiner Form „internes Marketing“ braucht:
- Es gilt regelmäßig die anderen Bereiche über Fortschritte und Schwierigkeiten zu informieren,
- positive Stimmung für gemeinsame Aktivitäten zu schaffen usw.
In diesem Sinn ist Information auch eine Bringschuld! Da würde ich sicher noch nicht von Politik sprechen, im Gegenteil.
Zu vermeiden sind Effekte der folgenden Art:
- Bei Gesprächen unter Kollegen ersetzt Small Talk die Authentizität – damit man sich nicht anpatzt.
- Buckeln nach oben, treten nach unten: Also im Unternehmen die Interessen der eigenen Einheit und der Mannschaft nicht vertreten, weil das möglicherweise Konflikt mit den Vorgesetzten bedeutet.
- Persönliche Aspekte (zB die eigene Karriere) über die Sache stellen. Karrieristen sind – wenn sie übertreiben – irgendwo zwischen unterhaltsam bis ekelig. Jedenfalls aber sicher nicht sympathisch und das Gegenteil von reifen Führungskräften!
Für die, die sich in diese Richtung weiterbilden wollen: Hervorragend zynische Autoren zu diesem Themenkreis sind etwa Stanley Bing (US, zB Fortune Magazine) und Martin Suter (CH, „Unter Freunden“). Stanley hat sogar das passende Quiz für meinen Freund!