Letzte Woche habe ich mit einem Kunden darüber gesprochen, wie man sich von Mitarbeitern trennt. Mein Vorschlag: klar, fair und letztendlich eher großzügig – auch mit Blick auf den „letzten Händedruck“.
Ein Abschied ist gleichzeitig ein Beginn – als Start einer neuen Beziehung zum nunmehrigen Ex-Mitarbeiter.
Vielen Führungskräften sind in dieser Situation die eigenen Emotionen im Weg.
- Sie sind enttäuscht, weil trotz der eigenen Anstrengungen die Arbeitsbeziehung nicht funktioniert hat.
- Sie sind gekränkt, weil sie vom Mitarbeiter verlassen wurden.
- Sie tun sich schwer, nach dem Aufstocken der Mannschaft aus betriebsbedingten Gründen Kündigungen auszusprechen.
Sehen Sie anders? Nun, ich hab jedenfalls jede dieser Gefühlslagen schon mehrfach erlebt.
Was sollten wir bedenken?
- Dieser nunmehrige Ex-Mitarbeiter hat einen Teil seiner Lebenszeit bei uns verbracht. Das Unternehmen ist daher Teil seiner Geschichte und der erzählten Geschichten.
- Dieser Mitarbeiter kennt mit Sicherheit aktuelle und zukünftige Mitarbeiter des Unternehmens – und wirkt mit dem, wie er kommuniziert, auf unser Bild am Arbeitsmarkt und zumindest ein bischen auf das künftige Betriebsklima ein.
- Schlußendlich fügen wir damit auch ein Mosaiksteinchen zum „Bild des Unternehmens in der Öffentlichkeit“ (kurz: Marke) hinzu … ein schönes oder ein häßliches.
Gute Manager zeigen in schweren Situationen Menschlichkeit und Führungsqualitäten – das Zeitalter der Schönwetterkapitäne und Despoten ist vorbei.