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24.09.2012 Ironie und Humor Management

Wenn Thomas Mann von Kunst spricht, hat er das Sprachkunstwerk im Sinn. Im gegenwärtigen Wortgebrauch wird Kunst häufig mit bildender Kunst gleichgesetzt. Auf diese Kunstgattung treffen Thomas Manns kunsttheoretische Äußerungen nur bedingt zu, auf die Literatur ohne Wenn und Aber, auch auf die Erwartungen an die Gegenwartsliteratur. In ihrer treffsicheren, pointierten Form zählen sie zu dem Besten, was zur Kunstwirkung von Dichtung und Literatur gesagt worden ist.

Was ist Kunst? Picasso soll einmal geantwortet haben, er wisse es nicht.Doch wenn er es wüsste, würde er es für sich behalten.

Thomas Mann ist dieser Frage nicht ausgewichen. Er hat sie sich ein Leben lang immer wieder gestellt und beantwortet. Seine Kunstauffassung teilt er in Einschaltungen mit, die über das gesamte schriftstellerische und essayistische Werk verstreut sind, von der frühen Novelle Tonio Kröger bis zu dem Alterswerk Doktor Faustus.

Der primär an der Handlung interessierte Leser wird die Kunstbemerkungen als retardierend empfinden und ihnen nur halbe Aufmerksamkeit schenken. Doch herausgelöst und zusammengetragen ergeben sie ein Instrumentarium für die Unterscheidung zwischen Kunst und Nichtkunst.

Von der Kunst, insbesondere der Dichtung, dem Kunstwerk höchster Artikulation [1] erwartete Thomas Mann die Behandlung von Gegensätzen. Dichtung gestaltet Aporien und söhnt sie zugleich aus, – durch ordnende Kraft und antithetische Beredsamkeit. [2] In Doktor Faustus (1947) nennt er diese vexatorische Simultanität pointiert Zweideutigkeit als System [3] und künstlerische Paradoxie. [4] Mit dieser Kunstauffassung unterscheidet er sich von seinem Bruder und Schriftsteller-Rivalen Heinrich Mann. Eindeutige Aussagen in der Kunst, bei Heinrich Mann nicht ungewöhnlich, hielt Thomas Mann für unkünstlerisch. Im Briefwechsel seiner frühen Jahre hat er dies dem älteren Bruder wiederholt vorgeworfen. Thomas Manns Prosa macht aus Entweder – Oder ein janusköpfiges Sowohl – Als auch. Sie zeigt die Zweideutigkeit des Lebens selbst. [5]

Thomas Mann: Wahrheit ist drei- bis vierdimensional und kann höchstens gestaltet, aber niemals gesagt werden. [6] Doppelbödigkeit und Ironie bedeuteten ihm Objektivität, denn sie zeigen die Kehrseite.


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 SHORTCUTS

Wir haben’s ja befürchtet: Personalberater laden vor allem Kandidaten mit „geeignetem“ Facebook – Auftritt zum Bewerbungsgespräch ein …

A nice chance for a follow up – Steve Ballmer at the Microsoft WPC / LA on July 11 th: „We will have 50% market share in mobile OS.“ Well … a sure bet?

Beim Stöbern auf youtube findet man ja allerlei, zum Teil auch Berührendes … The Who im Concert For New York City! Musik kann emotional berühren … Bilder auch!!

„Es handelt sich um den letzten echten Männerberuf!“ Harald Martenstein schreibt über den Traumjob Terrorismusexperte … ein seeehr köstlicher Beitrag, der einfach zu einem guten gestrigen Gespräch passt: Wozu brauchen wir eigentlich diese vielen Experten?? Lesen Sie selbst: http://www.zeit.de/2011/20/Martenstein

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